SAXON VS – Im Heimatdorf von Stéphane Lambiel (21) sind die Meinungen über seinen EM-Verzicht gemacht: Die älteren Fans im 4000-Seelen-Ort sind daran, den Schock zu verdauen und Verständnis aufzubringen. Die jungen Fans sind sauer und können ihr Idol nicht begreifen. «Einfach so kurz vor der EM den Bettel hinzuschmeissen, ist absolut nicht korrekt», ereifert sich Fanclub-Mitglied Barbara Vaudan (16). «Er muss doch wissen, wie sehr wir hinter ihm stehen», meint die Schülerin. Härter sagt es ihr Kollege Alain Dupont (18): «Wer weiss, vielleicht hat er Angst, zu versagen. Aber seine Teilnahme schuldet er eigentlich allen, die hinter ihm stehen. Team, Trainer, Fans und Sponsoren.»

Francesco La Tegola (38), Chef im Restaurant «La Gondola», wo viele Fans und Freunde Lambiels verkehren: «Er hat bestimmt seine Gründe. Wir müssen seinen Entscheid begreifen. Wir haben ihn auf jeden Fall lieber, wenn er nicht geht, als wenn er bloss mit halbem Herzen bei der Sache ist.»

Die Fanclub-Kassierin und Lehrerin Suzanne Fink Canossa (34) zeigt ebenfalls Verständnis für Weltmeister Stéphane: «Er hat klar gesagt, weshalb er nicht antritt. Wir müssen das akzeptieren.» Sie reist zusammen mit weiteren 50 Fans trotz allem nach Warschau. «Wir konnten die Reise nicht mehr rückgängig machen. Jetzt unterstützen wir voll Sarah Meier.»

Renée Dubosson (53) findet, Lambiel habe wirklich eine Pause verdient: «Er war bisher doch immer unter Dauerstress. Er kam ja gar nicht mehr vom Eis.» Didier Carraud (40) findet gar, «so wie unser Stéphane sollten es diverse andere Sportler auch machen. Das täte einigen von ihnen bestimmt gut.»

Magali Charbonnet (19) findet es jetzt aber schade, dass «eine echte Augenweide auf dem Eis fehlen wird». Ihre Freundin Alexia Ferrone (18) ist jedoch echt sauer: «Ich glaube, er hat jetzt diverse Leute einfach im Stich gelassen.» Loïc Blardone (19) pflichtet ihr bei: «Er macht es uns extrem schwer, ihn zu verstehen. Ich glaube das geht allen Fans so. Nur geben es viele nicht zu.»